Neues Digitales Holographie Mikroskop

© Raymond Zieseniß
Neues Digitales Holographie Mikroskop im LNQE-Reinraum.

Digitale Holographie Mikroskopie zur orts- und zeitaufgelösten Charakterisierung von Mikro- und Nanostrukturen

Digitale Holographie Mikroskopie (DHM) basiert auf der Aufnahme von Phaseninterferenzbildern, die durch Überlagerung eines Referenzlaserstrahls mit einem die Probe durchdringenden Strahl aus der gleichen Quelle erzeugt werden. Im Gegensatz zu anderen Mikroskopie-Verfahren zeichnet sich die DHM dadurch aus, dass nicht das projizierte Bild des Objekts, sondern ein digitales Hologramm aufgezeichnet wird, aus dem ein Objektbild rekonstruiert werden kann. Dieser Ansatz erlaubt sowohl eine präzise Abbildung komplexer Strukturen mit Nanometerauflösung als auch die Analyse dynamischer Vorgänge, wie beispielsweise Schwingungen, mit Frequenzen bis in den MHz-Bereich. DHM ermöglicht die Untersuchung eines breiten Spektrums verschiedenster Proben von MEMS/NEMS-Systemen bis hin zu biologischen Zellstrukturen.

Das neue Digitale Holografie Mikroskop ist ein DHM-R2104 der Firma Lyncée Tec (DHM in Reflexionskonfiguration mit zwei Laserquellen). Es wurde als DFG-Großgerät von Prof. Dr.-Ing. Julia Körner (Professur für Mikro- und Nanointegrierte Systeme) als Hauptantragstellerin beschafft, Ko-Antragsteller sind Prof. Dr.-Ing Marc Wurz (Institut für Mikroproduktionstechnik) und das Laboratorium für Nano- und Quantenengineering der Leibniz Universität Hannover. Die Forschungsschwerpunkte, für welche das DHM eingesetzt werden soll, umfassen die Charakterisierung von Mikro- und Nanocantilevern, die in einem neuen ko-resonanten Sensorkonzept integriert sind, dynamische optomechanische Systeme mit Anwendungen als Gravitationslinsen und photonische Kristallen, sowie dynamische Oberflächenveränderungen von smarten Polymeren im Sensorkontext. Die Gerätebeschreibung und Ansprechperson der Anlage sind auf der LNQE-Website bei der Technologie im LNQE-Forschungsbau aufgeführt.